FMEA - Fehler- Möglichkeits- und Einfluss-Analyse

Die "Fehler- Möglichkeits- und -Einfluss-Analyse" ist ein strukturiertes Verfahren zur analytischen Erfassung und frühzeitigen Bewertung von möglichen Fehlern bei der Entwicklung und Konstruktion oder bei der Herstellung eines komplexen Produktes bzw. der Einführung eines neuen Verfahrens und stellt sicher, dass geeignete Fehlerverhütungsmaßnahmen noch wirksam werden können um die Anforderungen und Erwartungen des Kunden / Verbrauchers zu erfüllen.

Die FMEA ist zur Analyse von Systemen, Produkten und Prozessen sowohl in der Serienproduktion als auch in der Kleinserienfertigung und Einzelfertigung und auch in der Verfahrenstechnik anwendbar.

Bei der Fehlermöglichkeits- und -Einflussanalyse handelt es sich um eine teamorientierte Methode zur Risikominimierung der Entwicklungs- und Planungsprozesse, welche die interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Bereiche fördert und eine Dokumentation von Expertenwissen im Unternehmen liefert.

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Durchführung einer FMEA

Eine FMEA besteht aus einer Reihe aufeinanderfolgender Schritte:

  • Problem abgrenzen und bereichsübergreifenden Teilnehmerkreis für das FMEA-Team festlegen.
  • Analyse der möglichen Fehler aller Aufgaben, Funktionen, Merkmale (insbesondere kritischer Merkmale) im Team durch z.B. Brainstorming, Einbringen vorliegender Erfahrungen, Metaplan-Technik etc.
  • Übertragung der möglichen Fehler in das (genormte) FMEA-Formular (VDA Band 4, Teil2). Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass ein Fehler auftreten kann, aber nicht auftreten muss.
  • Den aufgeführten Fehlern werden die jeweils durch den Fehler ausgelösten Folgen sowie die Fehlerursachen zugeordnet. Hierbei geht man davon aus, dass der Fehler aufgetreten ist. Die Folgen sind so zu beschreiben, wie sich der Fehler auswirken und wie es der Kunde / Verbraucher bemerken würde.
  • Vorgesehene Prüfmaßnahmen sind anzuführen, um sie bei der anschließenden Risikobeurteilung berücksichtigen zu können.

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Risikobeurteilung in der FMEA

  • Alle möglichen Fehler werden jeweils hinsichtlich

    • der Wahrscheinlichkeit des Auftretens (Risikobewertungszahl A)
    • der Auswirkung auf den Kunden / Verbraucher (Risikobewertungszahl B)
    • der Wahrscheinlichkeit der Entdeckung vor Auslieferung (Risikobewertungszahl E) an Hand einer jeweils von 1 bis 10 reichenden Skala bewertet.
  • Ermittlung der Risikoprioritätszahl (RPZ) durch Multiplikation der 3 Bewertungszahlen für alle Fehlerursachen: RPZ = A x B x E Ø Einleitung und Verfolgung gezielter Abstellmaßnahmen, die dazu führen sollen, dass

    •  die Wahrscheinlichkeit des Auftretens reduziert wird.
    • die Bedeutung des Fehlers reduziert wird.
    • die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung erhöht wird.

      Fehlerverhütende Maßnahmen sind aus Kostengründen fehlerentdeckenden Maßnahmen vorzuziehen!
  • Festlegung von terminierten Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen mit Zuordnung der Verantwortlichkeiten und Kompetenzen. 
  • Die Risiken sind in der Reihenfolge der ermittelten Risikoprioritätszahlen (RPZ) soweit abzuarbeiten, bis ein klares Einverständnis des Teams mit dem verbleibenden Restrisiko erreicht ist.
  • Durch die Pflege der FMEA während der gesamten Produktionszeit erhält man einen nachvollziehbaren "Lebenslauf".

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